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Studieren. Glauben. Leben.

Gott liebt bedingungslos!

Einige Gedanken dazu von Richard Rohr OFM

 

„Jesus weiß, dass Gott uns nicht liebt, weil wir gut sind. Gott liebt uns, weil Gott gut ist. Das ändert alles.“

Doch unsere Gottesverkündigung sieht oft so aus:

„Jeder Christenmensch wir aufgefordert, bedingungslos zu lieben, während der Gott, der dies fordert, als jemand dargestellt wird, der extrem konditional und exklusiv liebt. Der Gläubige wird aufgefordert, seine Feinde zu lieben, was dieser „Gott“ aber keineswegs tut; Gott bestraft seine Feinde vielmehr für alle Ewigkeit. Dies beklemmt und lähmt viele Gläubige, sei es bewusst oder unbewusst. Und das ist gut so. Denn diese Botschaft wird die Welt nicht retten und mit Sicherheit nicht viele starke und liebesfähige Charaktere hervorbringen. (…)

Gemessen an der Botschaft, die die meisten von uns gehört haben, sind wir selbst am Ende liebevoller als Gott und nehmen folglich Gott nicht mehr sehr ernst. (…)

 

Jesus nähert sich diesen Fragen von der genauen Gegenseite. Dabei kommt er zu einer viel besseren Schlussfolgerung: „Wenn schon ihr, die ihr böse seid, es versteht, euren Kindern Gutes zu geben, wie viel mehr euer Vater im Himmel …“ (Mt 7,11). Jesus befreit Gott aus der Zwangsjacke, die wir Gott angezogen haben, und lässt Gottes bedingungslose Liebe zum einzigen Standard und Maßstab werden. Dann wird christliche Spiritualität einfach zur Imitatio Dei, zur Nachahmung Gottes. Sie besteht darin, einander und auch uns selbst auf genau die Weise zu lieben, wie Gott uns liebt.

Die Geschichte hat gezeigt, dass alles in die Brüche geht, wenn jene erste Prämisse nicht stimmt, dass Gott absolut bedingungslos liebt.“

 

(Richard Rohr, Pure Präsenz, München 2012, 92 -95)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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